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Fadenlifting oder Facelifting?
Immer wieder werden Fadenlifting und operatives Facelifting – insbesondere das sogenannte Deep Plane Facelift – gleichgesetzt oder sogar als gleichwertig angepriesen. Doch das ist ein großer Irrtum. Beide Methoden unterscheiden sich in Durchführung, Wirkung und vor allem darin, wann sie sinnvoll sind.
Was bedeutet „Indikation“ überhaupt?
„Indikation“ heißt: Eine bestimmte Diagnose erfordert eine bestimmte Therapie. Würde man ein Fadenlifting mit einem Facelifting vergleichen, wäre das in etwa so, als würde man Flip Flops mit Winterstiefeln gleichsetzen – völlig unterschiedliche Dinge, auch wenn beide auf den ersten Blick Schuhe sind.

Wann kommt ein operatives Facelifting infrage?
Ein operatives Facelift wird dann sinnvoll,
- wenn sich Hängebäckchen zeigen,
- wenn der Hals sichtbar erschlafft,
- also wenn wirklich ein Gewebeüberschuss vorhanden ist.
Sie können das selbst prüfen:
- Stellen Sie sich vor den Spiegel.
- Ziehen Sie die Wangen leicht schräg nach oben, bis Ihnen die Kinnlinie gefällt.
- Achten Sie darauf, wie viel Gewebe sich dabei vor dem Ohr „staut“.
Wenn das mehr als ein halber Zentimeter ist, werden Sie mit einem Fadenlifting nicht glücklich werden. In diesem Fall ist das operative Facelifting die Methode, die tatsächlich weiterhilft.
Wie funktioniert ein operatives Facelifting?
Beim Facelift wird nicht nur die Haut gestrafft. Vielmehr wird das tiefer liegende Bindegewebe, das im Laufe der Jahre nach unten gerutscht ist, gelöst und wieder an seine ursprüngliche Position gebracht.
- So verschwinden die Hängebäckchen.
- Die natürliche Kontur des Gesichts wird wieder sichtbar.
- Überschüssige Haut wird in Richtung Ohr verlagert und dort entfernt.
Ein solches Ergebnis ist mit einem Fadenlifting nicht vergleichbar.

Was passiert beim Fadenlifting?
Beim Fadenlifting werden Fäden mit winzigen Widerhäkchen ins Gewebe eingebracht. Zieht man daran, hebt sich die Haut etwas an.
Das Problem:
- Überschüssige Haut kann man damit nicht beseitigen.
- Zieht man zu stark, entstehen Falten vor dem Ohr.
- Zieht man zu wenig, sieht man keinen Effekt.
Darum ist das Fadenlifting eine Methode mit klaren Grenzen. Viele Patient:innen haben enttäuschend erfahren, dass die versprochene Wirkung schlicht nicht erreichbar ist.

Für wen eignet sich ein Fadenlifting?
Ein Fadenlifting kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein:
- Bei jüngeren Menschen (etwa ab 30 Jahren).
- Wenn die Haut noch elastisch ist.
- Wenn kein Hautüberschuss besteht.
- Um lediglich die Konturen ein wenig zu verbessern.
Haltbarkeit
Die Fäden selbst bleiben zwar 1–2 Jahre bestehen, doch der Effekt hält meist deutlich kürzer. Das Gewebe rutscht mit der Zeit wieder durch – so, als wollte man mit Zahnseide ein Stück Butter anheben.
Risiken
Auch das Fadenlifting ist ein Eingriff. Mögliche Nebenwirkungen sind Schwellungen, Blutergüsse oder – in seltenen Fällen – Nervenverletzungen.
Zusammenfassend
- Fadenlifting: Ja, aber nur in sehr ausgewählten Fällen – bei jüngeren Patient:innen, guter Hautelastizität und ohne Gewebeüberschuss.
- Operatives Facelift (Deep Plane Facelift): Die Methode der Wahl, wenn bereits deutliche Erschlaffungen und Hängebäckchen bestehen.
Das Entscheidende ist: Jede Methode hat ihren Platz – aber die Indikation muss stimmen. Wer eine deutliche und vor allem nachhaltige Verbesserung möchte, kommt am operativen Facelift nicht vorbei.


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Es liegt in der Natur des Menschen, sich rundum wohlfühlen zu wollen.
