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Logo Doris Spreitzer

Brust OP vor oder nach der Schwangerschaft?


Drei wichtige Dinge gilt es zu bedenken, wenn Sie sich einer Brustoperation unterziehen und danach noch Kinder gebären wollen. 

(1) Sie planen innerhalb der nächsten 1-2 Jahre schwanger werden zu wollen? Dann rate ich von einer Brustoperation ab.

(2) Wie sieht es mit der Stillfähigkeit aus?
a) Das Einbringen eines Implantates, egal ob es vor oder hinter dem Brustmuskel platziert wird, beeinträchtigt die Stillfähigkeit nicht.
b) Wird am Warzenhof operiert, kann das die Stillfähigkeit beeinträchtigen. Doch muss auch hier unterschieden werden. Je weniger weit der Warzenhof gehoben werden muss, desto eher bleibt die Stillfähigkeit erhalten. Bei einer Brustverkleinerung wird der Warzenhof in der Regel relativ weit nach oben versetzt. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Stillfähigkeit verloren geht.

(3) Wie wird sich die Brust durch eine Schwangerschaft verändern? Ob und wie stark sich das Aussehen der Brust durch eine Schwangerschaft verändert, kann nicht genau gesagt werden. Interessanterweise gibt es zu diesem Thema auch keine genauen wissenschaftlichen Arbeiten. Das liegt vermutlich daran, dass so viel Faktoren zusammenspielen und es daher unmöglich ist eine genau Vorhersage zu treffen.


Sie profitieren

von meiner Erfahrung /

Durch meine mehr als 20-jährige Erfahrung und nach tausenden durchgeführten Brustoperationen kann ich auf ausreichend Erfahrung zurückgreifen. In diesem Blogbeitrag möchte ich einige Richtlinien geben, woran Sie sich orientieren können.

Wie stark sich die Brust im Rahmen einer Schwangerschaft verändert? Dies hängt stark von der ererbten Brustform ab und wieviel Sie im Rahmen der Schwangerschaft im gesamten zunehmen. Auch dies ist oft erblich bedingt. Ein weiterer Faktor ist auch wie lange Sie stillen werden.

Auch die Häufigkeit der Schwangerschaften haben Einfluss. Eine Schwangerschaft verträgt die Brust oft ganz gut, mehrere Schwangerschaften führen dann eher zu deutlichen Veränderungen. Interessanterweise, hier gibt es eine wissenschaftliche Arbeit darüber, ist es eher die Schwangerschaft selbst, welche Einfluss auf die Veränderung der Brust hat und nur in zweiter Linie das Stillen.

Der Anteil des Drüsengewebes hat einen Einfluss auf die Veränderung der Brust in der Schwangerschaft.

Die weibliche Brust besteht aus Drüsen- und Fettgewebe in unterschiedlicher Zusammensetzung. Es ist vererbt, wieviel Drüsengewebe im Verhältnis zu Fettgewebe besteht, dies liegt also in der Familie. Je mehr Drüsengewebe vorliegt, desto eher ist mit einer deutlichen Brustveränderung in der Schwangerschaft zu rechnen. Denn die Drüse reagiert auf den hormonellen Einfluss. Während der Schwangerschaft ändert sich der Hormonhaushalt, die Brust schwillt an und vergrößert sich. Je mehr Drüse, desto mehr Vergrößerung. Nach Schwangerschaft und Stillphase schwillt die Drüse wieder ab. Die Brust wird wieder kleiner und durch die Überdehnung wirkt die Brust schlaff.

In einigen Fällen kommt es nach der Schwangerschaft zu einer sogenannten Involutionsatrophie. Dies bedeutet, dass sich die Drüse sogar zurückentwickelt und noch kleiner ist als vor der Schwangerschaft.

Wie lässt sich feststellen, ob ich viel oder wenig Drüsengewebe besitze?

Ob eine Brust eher drüsenreich oder eher fettreich ist, kann mittels Mammographie festgestellt werden. Im Befund lässt sich dies anhand des ACR-Wertes erlesen.
1 bedeutet wenig bis kaum Drüsengewebe
4 bedeutet sehr viel Drüsengewebe

Es bedeutet aber nicht, dass jede Frau sofort eine Mammographie machen muss. Ein paar Tipps kann ich Ihnen geben, wie Sie Ihren Drüsengehalt auch ohne Mammographie abschätzen können.

 

Hinweise auf eine drüsenreiche Brust

Ihre Brust verändert sich im Verlauf des Zyklus deutlich. Bei der Periode oder dem Eisprung schwillt ihre Brust an, kann schmerzhaft sein und sich vergrößern (um eine halbe Körbchengröße oder mehr). Dann besteht sicher ein deutlicher Drüsenanteil.

Sie sind sehr schlank und haben trotzdem eine Brust? Somit kann dies nur Drüsengewebe sein, denn Fettanteil haben Sie ja keinen. Nicht am Körper und somit auch nicht an der Brust.

Ein weiterer Hinweis auf hohen Drüsenanteil: Ihre Brust fühlt sich immer eher fest und „knotig“ an. Wenn hier von „knotig“ die Rede ist, dann ist es zu unterscheiden von einem Knoten, welchen Sie plötzlich neu tasten. Ein neu auftretender Knoten muss immer abgeklärt werden, Sie sollten Ihren Gynäkologen aufsuchen.

Grundsätzlich kann gesagt werden, je weniger Eigengewebe vorliegt, desto weniger stark wird sich die Brust im Verlauf einer Schwangerschaft verändern. Unter Eigenvolumen bezeichnen wir die Brust welche Sie ohne Implantat, also naturgegeben, haben.

 

Welche Veränderungen können an der Brust im Rahmen einer Schwangerschaft auftreten?

Die Brust kann erschlaffen und/oder absinken. Auch dabei gibt es Abstufungen. Eine leichte Veränderung wird Sie vielleicht nicht stören. Ist die Veränderung deutlich, werden Sie sich möglicherweise einer Operation unterziehen wollen.

 

Schützt das Implantat vor Veränderungen der Brust in der Schwangerschaft?

Klare Antwort: Nein.

War die Brust vor der Brustvergrößerung sehr klein vorhanden, dann liegt kaum Eigengewebe vor. Die Brust, mit oder ohne Implantat, wird sich im Rahmen der Schwangerschaft nicht sehr stark verändern.

Haben Sie von Natur aus etwas Brust, die überwiegend aus Drüsengewebe besteht (dabei reicht schon ein volles A-Körbchen), wird sich die Brust vermutlich verändern. Liegt das Implantat hinter dem Muskel, rutscht das eigene Gewebe über das Implantat ab – man spricht von „waterfall deformity“.

Liegt das Implantat vor dem Muskel – was bei bestehender Brust eindeutig die bessere Lösung ist, sinkt die Brust mit Implantat ab. Dies kann in vielen Fällen immer noch gut aussehen.


Zusammenfassend

kann man sagen /

Besteht ein zeitnaher Kinderwunsch – dann bitte mit der Brust-OP warten.

Haben Sie vor, noch mehrere Kinder zu bekommen, dann ebenfalls bitte warten.

Der Rest muss in meiner Praxis genau besprochen werden. Aufgrund meiner Erfahrung kann ich Ihnen sagen, ob Sie eher mit einer deutlichen oder weniger deutlichen Veränderung rechnen müssen.



Als erste Klinik Österreichs haben wir das Crisalix-Brust-Simulationsprogramm vor mehr als 5 Jahren eingeführt.